Herbstliche Fototour

Kurze Tage, bunte Blätter, Nebel, Regen, Stürme, Sonnenschein – der Herbst ist die wohl abwechslungsreichste Jahreszeit. Spannende Motive, grandiose Lichtstimmungen und innerhalb von Minuten wechselnde Witterungsverhältnisse sind die besten Voraussetzungen für beeindruckende Fotos.

Kompaktkameras sind günstige Einsteigermodelle, die sich aufgrund ihres geringen Gewichts und ihrer Handlichkeit besonders gut zum Immer-Dabeihaben eignen. Gerade in der Naturfotografie ergeben sich jedoch spontan variable Motive. Hier lohnt es sich, Wechselobjektive – z. B. Tele- und Makroobjektiv – parat zu haben. Diesbezüglich punkten System- und Spiegelreflexkameras. Bei regnerischem Wetter empfehlen sich lichtstarke Objektive. Doch Vorsicht: Beim Objektivwechsel kann Feuchtigkeit in die Kamera gelangen, was zu Pilzbefall oder Korrosion führen kann. Für ausserordentlich scharfe, verwacklungsfreie und detailreiche Landschaftsaufnahmen empfiehlt es sich, ein Stativ mitzunehmen. Erhältlich sind Stative in unterschiedlichen Grössen – von leicht und reisefreundlich bis extrem stabil.

Beim Fotografieren im RAW-Format beinhaltet die sehr grosse Datei alle Bildinformationen, die der Bildsensor aufgenommen hat. Dieses Rohdatenformat ist quasi das digitale Negativ des Fotos und muss bearbeitet werden. RAW-Dateien erlauben deutlich mehr Spielraum bei der Nachbearbeitung als das speicherplatzmässig kompaktere JEPG-Format. So kann etwa der Weissabgleich erst bei der Nachbearbeitung vorgenommen werden. Willst du im RAW-Format fotografieren, vergiss nicht, ausreichend viele Speicherkarten einzupacken.

Regen, Nebel und frostige Temperaturen können Kamera und Objektiven zu schaffen machen. Besonders wichtig ist es demnach, die Ausrüstung vor der Witterung zu schützen. Praktisch sind hierfür stosssichere, feuchtigkeitsabweisende und isolierende Taschen oder Rucksäcke. Immer griffbereit solltest du ein sauberes Mikrofasertuch haben. Ein Plastikbeutel oder etwa eine Duschhaube lassen sich rasch überstreifen und schützen auch bei einem überraschenden Wolkenbruch. Empfindlich auf Kälte reagieren vor allem die Akkus. Abhilfe schafft hier zum Beispiel, sie nah am Körper zu tragen. Mit atmungsaktiver, regenfester und winddichter Kleidung, wasser- und rutschfesten Schuhen sowie gegebenenfalls einer Kopfbedeckung und Handschuhen bist auch du bei herbstlichen Fototouren für alle Fälle gerüstet.

• Tipp #1: Lichtspiele

Das Sonnenlicht ist durch den flacheren Einfallswinkel im Herbst vor allem in der Früh und am Spätnachmittag gelber und wärmer als im Rest des Jahres. Wenn Sonnenstrahlen durch einen Dunstschleier gebrochen werden, ergibt sich eine blassblaue bis goldgelbe Lichtfärbung. Lange Schatten und Streiflicht sind span-nende Gestaltungselemente. Die Goldene Stunde vor dem Sonnen-untergang taucht das Ambiente in warme Farben und schmeichelt Konturen mit sanften Schatten. Besonders vorteilhaft wirkt sich das warme Herbstlicht auf Porträts aus.

• Tipp #2: Morgenstund

Sonnenaufgänge sind das ganze Jahr über spektakuläre Fotomotive. Nebel, Tau und Morgenfrost verleihen der Szenerie im Herbst etwas Magisches. Beinahe schon mystische Effekte kann Nebel hervorrufen, wenn er sich über die Landschaft ausbreitet oder sich langsam lichtet.

• Tipp #3: Motivreichtum

Bunte Blätter an kahler werdenden Bäumen, Herbstlaub in Gelb- und Rottönen über mangelnde Farbvielfalt bei der Motivsuche können Fotografiebegeisterte sich im Herbst nicht beklagen. Rotbraune Kastanien, blutrote Hagebutten, die letzten Blüten des Jahres, Kürbisse in unterschiedlichen Formen und Farben, glitzernder Tau auf Spinnennetzen, Regen-tropfen auf Fensterscheiben, rasch wechselnde Wolkenformationen oder auch von Leuchtreklamen erhellte nasse Strassen, sind nur einige Beispiele für die Motivvielfalt, die der Herbst zu bieten hat.